Offizielle Kultereien
Toleranz wäre das falsche Wort, denn der eine Priester spricht gerne schlecht vom Gott des andern, doch ohne sich ins Zwielicht obskurer Sekterei zu begeben, sind in Tikon folgende sechs Götter zur Verehrung freigegeben:
- Hazrat AKHRAN, der
wandernde Gott der wanderlichen Manenstämme, besitzt keine
festen Kultstätten. Als reine Bewegung entfernt er sich von
allen Bedürfnissen.
Seine Priester sind ebenso wandernde Marabuts und versammeln die Anhänger unter freiem Himmel. Als Bekanntester unter ihnen machte der zum Marabut Abu Nursuf gewandelte ErzMagus Ouzo mit Reden von sich reden.
Hazrat AKHRAN erlaubte sich ein persönliches Eingreifen zu Dysterthor in der giftigsten Stunde des ErzMagus Perefor. -
TSCHA'ANZ bedeutet Herrschaft und Kampf. Das Anfangen
ist besser als das Beenden und doch verehrt ihn auch der auf
glücklichen Ausgang Hoffende.<
Als erste folgten ihm die Schwarzen Schwertkämpfer aus Hausen. Als
einer von ihnen wurde
Morkudz zum Sir und HohePriester des Tscha'anz in Tikon. Für die sesshaften Ala-Manen ist er der wichtigste Gott, und im wiederstrahlenden Wexxel fand er auch mehr als fünf Anhänger.
Als "Hochzeit des Tscha'anz" wird die Zeit des Dämoneneinfalls betrachtet, doch die späterliche Verwicklung des Hausener Tscha'anz-Kultes in die Machenschaften der ELOI-Kultisten konnte nie restlos aufgeklärt werden. - TSUFFAHL ist die
Göttin der willkürlichen Entscheide per Orakel; und doch sind
beiderlei Wege gleichwertig. Die mitternachtsblaue Mittenzahl 5
kennzeichnet sie.
Die Erste Priesterin Insana Sheela Shiloman residierte im HauptTempel zu Tingen, bis ein geöffnetes Dämonentor den Tempel unbrauchbar machte, was trotz der Torschliessung durch die Magier nach dem Überrennen ganz Tingens durch dämonische Horden keinerlei Unterschied mehr machte. So konnte der Erste Priester zu Tikon Kismetin später zum Insanèr der Tsuffahl ändern.
Die Wiedermachtübernahme der Kaliflichen 23 GT stand massgeblich unter Tsuffahls Zeichen; trotzdem ist es seither stiller um die Göttin geworden. - CARE, heilende Göttin der
Tränen, räumt den Hilflosen helfend Hindernisse aus dem Weg. Steht
für die Macht der Schwachen und schwachmachende Macht.
Wenig ist über ihre Anhängerschaft bekannt, da sie in Tikon über keine festen Strukturen verfügt. Bald schon, da Fürst Wolf von Dysterthor mit grossem Elan die kalifnahe Fertigstellung des lange geplanten Care-Tempels an Stelle des entschwobenen PalastTurmes von Perefor vorantreibt. - ALLRO oder auch der
GOTT DER KÜNSTE hat viele Namen wie Facetten aller
Kunstrichtungen.
Als Anhänger betrachten sich gebildete und eingebildete Kunstschaffende, die sich alljährlich im Dezember am grossen Allro-Fest friedlich freudvoll messen. - MANANNAN hat als
Gott der schicksalhaften Vorbestimmung alle künftigen Ereignisse in Ablaufbüchern festgehalten.
Wer sie entziffern kann, ist einer ihrer Anhänger, die sie zu entziffern suchen. Der SchreibStubenHerold Meister Habakuk scheint eine besondere Verbindung zu ihm zu haben.
Gemunkelte & Entfernte
- Der Kult des SETH scheint langsam nach Tikon zu kriechen. Noch besteht keine Einigkeit, ob man die Vertreter des Schlangengottes als Festglaubende willkommenheissen oder ihren Einschleichungen und Einflüstereien entgegentreten muss.
- In Wexxel kennt man neben den tikonischen Göttern SL'ZAR, den Gott des Handels, dem nicht nur ansässige Kaufleute huldigen.
- SJAKARTA als Göttin
der Weisheit wurde vor allem durch ihre
Priesterin Lady
Gajiness bekannt.
Um ihre Verehrung zu mehren, lässt die Geweihte ihr in Wexxel einen Tempel errichten. - Wenig schreiben wollen wir vom
sogenannten LICHTGOTT, im Volk oft ebenso verfälschend als
ELO bezeichnet, der vom Erneuerten Licht-Orden vor seine
dämonischen Umtriebe geschoben wurde.
Der Kult gilt mittlerweile als ausgemerzt. - Von den HochElfen in El-Bas
ist keine Götterverehrung bekannt; eine solche mag jedoch in den
Stöcken und Weidegründen der Wandler von Mûr stattfinden.
Von einem Orkstamm in den Bergen wurde berichtet, der eine riesenhafte SPINNE in gottähnlicher Weise verehrt, die uns jedoch eher als bergschreckendes Ungetüm erscheinen wird.
Die Alten Götter
In den Rollenden Hügeln westlich von El-Bas liegen die Haine der
Alten Götter. Zu Zeiten grosser Verehrung errichtete man jedem
dieser Elementgötter im richtigen Hain einen passenden Schrein. Um Eifersucht zu vermeiden, wurden den GeschwisterGöttern jeweils
aussen herum kleinere Tumuli errichtet.
Als jedoch die Götter zu abgabengierig wurden, verringerte sich
vor einigen Generationen die Zahl ihrer Verehrer so rasch, dass das Wissen um sie fast vergessen ging. Zum letzten Mal pilgerten 25 GT tikonische Persönlichkeiten unter der Führung von
HohePriester Sir Morkudz ratsuchend in Ventos Göttertal; doch das dortige
Lectisternium widmeten sie den neueren Göttern.
- VENTO war (und ist?) der
HERR DER ELEMENTE und als solcher der wichtigste der Alten
Götter. Wie ein Windhauch vermochte er symbolig über alle anderen
Elemente hinwegzustreichen und ist trotzdem nicht mit
Aerula zu verwechseln, weil er für keines der Elemente steht.
Vor seinem Verblassen vollbrachte er zwei merkenswerte Taten: er machte einen Elfen-Stamm zu den "Hütern des Lichts" und hiess sie die älteste Stadt El-Bas errichten. Und er gab - wie die einen sagen - einer Gruppe ausgewählter Menschen die Fähigkeit zur Manipulation von Stoffen zusätzlich zu normalen Abläufen, woraus sich die Gelehrtenmagie der Menschen entwickelt hat. - ERTHU zwang nicht allein durch Erdbeben alle, sich zu bewegen und um festen Stand zu kämpfen, so waren ihm die Rassen besonders zugetan, die im Innern nur Kämpfer sind, wie die Orken und noch klobig grössere Warzenwüchsige.
- ROCCO festigte und bewahrte den felsigen Untergrund, das Gestein wie erstarrte Teigschichten mit unermesslich eingeschlossenen unbeweglichen Schätzen für die Bärtigen und die Zwerge.
- TYDE bewies mit giessenden und zehrenden Wassern vom Tropfen übers Rinnsal bis zum See die fliessende Anpassung an festgefügte Formen und kann kaltgefroren wie auch warmsprudelnd sein; ähnliches Leben haust in den schuppigen Kiemenatmern und Sumpfbewohnern mit ihren Lurchschnauzen.
- SKORTSCH - man spreche seinen Namen mit dem echten Zischen des Feuers aus - war der Eroberer, geboren aus dem Blitz, schwärmte aus in jede Richtung, hüpfte flackernd über Unbrennbares und versengte wiederum das Nächste. So bewegen sich auch alle Insekten und die von ihnen abstammenden Hautflügler und Honigfresser.
- HARIS zeigt sich mit Nebel und Rauch, um zu vermitteln und harte Formen zu verwischen (wenn Feuer und Wasser aufeinanderstossen etwa). Sie liess ihre schemenhaften Schützlinge einzeln im Unbestimmten und Hell-Geistigen suchen. Wir wissen nicht, ob diese überhaupt in einer festen Körperform wallen; doch die Saga will wissen, dass sie feliks seien, weil sie Durchgänge in die Fevärld neben den Nebeln kennen.
- AERULA betrachteten die Wesen als Wirkerin in allen, die Luft zum Atmen brauchen. Auch sie steht als Mittlerin dazwischen, verwoben und verwirbelt mit allem. Nicht wie Haris war sie klar und unhindernd. Doch ebenso nachgiebig. So ist es auch bei den Elfenvölkern eine Grundhaltung, zu verteilen und ihre Aura verwehen zu lassen, damit die Inhælierenden gehæilt werden von Unwissenheit und engstirnischem Denken.
- SANGGUA ist die
geheimnisvollste und gefürchtetste aller ElementGötter. Durch ihr
Hinzukommen entsteht aus einer ElementMischung ein Lebewesen. Doch wenn sie ihren Tribut fordert, herrscht der Tod. Und weil sie über den Tod herrscht, wacht sie auch über letzte Ruhestätten, verhindert die Rückkehr blutloser Gestalten und ist gerade so auch deren Herrin.